Dienstag, 25. September 2012

Diagnostik V - Gynäkologische Untersuchung

Diese Untersuchung hätte ich schon fast wieder vergessen gehabt. Gestern ist mir eingefallen, dass ich noch eine weitere Untersuchung hatte, bevor ich dann den Fahrplan für die Chemotherapie erhalten habe.

Die letzte Untersuchung war der gynäkologische Teil. Nicht sehr spektakulär, diese Untersuchung kennen sowieso alle Frauen. Es ist auch nicht wirklich etwas aufsehenerregendes passiert.

Zusammengefasst heißt das, dass ich innerhalb von 20 Tagen fünf diagnostische Verfahren, eine chaotische (Klein)Operation, zwei Termine bei meinem Chirugen und zwei Termine bei meinem Onkologen über die Information der Chemotherapie hinter mich gebracht hatte. Die Anzahl der Blutabnahmen sei dabei noch gar nicht erwähnt. Das meine Arme nach diesen 20 Tagen grün und blau geschimmert haben sei gar nicht verwunderlich bedenkt man die Anzahl der Stiche.

Meine Haut hat in dieser Zeit vier verschiedene Cremen erhalten. Eine wegen der blauen Flecken an den Venen, eine für die Narbe, eine weil mein Genick bereits so verspannt, dass ich eine Muskelentspannungscreme brauchte, der Rest wurde mit Bodylotion verwöhnt. Zusätzlich durfte ich eine Woche nicht den rechten Arm bewegen wegen der Folgen der Biopsie und eine weitere Woche nicht den linken Arm wegen des Port-a-Cats.

Eine Nachdenkphase hat im August so gut wie nicht stattgefunden, da ich mit Untersuchungen eingedeckt und Informationen überhäuft wurde...

Montag, 24. September 2012

Diagnostik IV - Herzecho

Wer dachte, dass drei Untersuchungen ausreichen, liegt daneben. Ein weiterer Untersuchungsschritt ist das Herzecho, wo untersucht wird ob das Herzerl auch richtig schlägt. Für mich deswegen wichtig, weil angeblich das Epirubicin (ein Teil der Chemo) die Nebenwirkung hat, dass es aufs Herz gehen kann.

Im Prinzip ist es genau das, was bereits durch Filme und sonstige Beiträge sehr bekannt ist. Das Herz wird mittels Ultraschall untersucht. Das Untersuchungszimmer ist ziemlich abgedunkelt, damit der Ultraschallbildschirm besser erkennbar ist.

Zuerst hat mich eine Assistentin untersucht, die ein wenig hilflos erschien. Ewig lang hat sie sich das Herz angeschaut. Plötzlich kam dann die (richtige) Ärztin hereingeschneidert, ziemlich hektisch und meinte nur: "Und wen haben wir da jetzt?".

In einem Wahnsinnstempo hat sie der Asisstentin irgendwelche kryptischen Ansagen diktiert, die somit diese Info zu einem Befund umgewandelt hat.

Aber nachdem ich mein Herz auch mit Hilfe des Herzechos klopfen hörte, irgendwelche kryptischen Ansagen verstanden hatte, wurde mir wenigstens mitgeteilt dass alles in Ordnung ist. Nach all den ganzen Untersuchungen wird man schon ganz verrückt der Sorge wegen, dass noch irgendwo eine Hiobsbotschaft versteckt ist.

Mittwoch, 19. September 2012

Krebszellen mögen keine Himbeeren

Dieses Buch kann ich allen empfehlen! Es geht um die Krebsprävention über Ernährung!

lt diesem Buch ist Wahrscheinlichkeit
- bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen 1:3Millionen
- bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen 1:7.000
- vorzeitig zu sterben aufgrund einer Krebserkrankung 1:3

Allein das zeigt die Wichtigkeit der Krebsvorsoge! Daher wirklich empfehlenswert!!!

Knoblauch, Grüner Tee, Beeren, Kohl uvm sind die natürlichen Zytostatika...

Danke Monika und Erwin für dieses tolle Buch!

Dienstag, 18. September 2012

Diagnostik III - Knochenszintigrafie

"Diagnostik II - Magnetresonanz" bleibt noch weiterhin im Entwürfeordner stehen und daher springe ich zum diagnostischen Verfahren Nummer 3 - die Knochenszintigrafie.

Knochenszintigrafie ist eine Untersuchungsmethode bei der mittels einer Gammakamera die Knochen durchleuchtet werden. Auch bei diesem diagnostischen Verfahren wird ein radioaktives Mittel in die Venen gespritzt. Im August habe ich daher wie ein kleines Glühwürmchen geleuchtet - in der Nacht hab ich mir das Licht gespart... Scherz bei Seite, um 9.00 hatte ich meinen Termin für das Mittelchen. Einziger Vorteil diesmal durfte ich mich im Anschluss wenigstens bewegen und musste nicht 45 Minuten regungslos verharren. Dafür war die "Einwirkzeit" länger - ich hatte erst um 13.45 den Termin bei der Gammakamera.

Neuerlich finde ich mich in der spacigen Nuklearmedizin auf Ebene 3L im Keller des AKH wider. Auf dieser Ebene gibt es keine Wartezeiten, nach der Anmeldung hat mich auch schon Ulla abgefangen und mich in den Behandlungsraum geführt (Eines dieser Türchen mit ganz großer Aufschrift "Radioaktivität"). Kaum habe ich mich auf den Stuhl niedergesetzt, wollte ich auch schon meine Tasche auf den Boden stellen. Woraufhin die Ulla mit einem riesen Sprung auf mich zuhupft, mir die Tasche aus der Hand reißt und meint: "Bist Du wahnsinnig, Du kannst doch nicht im AKH eine Tasche am Boden stellen!!!! Und schon gar nicht auf dieser Ebene!" Stirnrunzelnd und einem verdutzten "Warum?" hat mir Ulla dann erklärt, es sei doch bitte gerade hier alles verseucht, man weiß ja nicht wer wie wann mit welchen Flüßigkeiten gepatzt hat. Aja, seither steht  meine in Italien neu gekaufte Tasche nur mehr in der Ecke und wird von mir nur skeptisch beäugt, denn ich weiß ja nicht, was da jetzt alles draufklebt. Danke AKH! Und so schnell ist man um eine Weisheit schlauer: Stelle niemals auch nur irgendetwas auf den Boden vom AKH.

Der Rest lief ganz rasch ab, Hemd hochgekrempelt, Venflon gesetzt, Flüssigkeit gespritzt und ich durfte das AKH wieder verlassen. Die vier Stunden Wartezeit ließ ich am Kutschkermarkt bei der Frau Pöhl mit leckeren Käse vergehen.

Zurück zum gleichen Schauplatz auf 3L. Hinter einem weiteren mit Radioaktivität versehenen Türchen befindet sich die Gammakamera. Ein ziemlich großer Apparat, aber sehr unspektakulär. Man liegt unter einer rund 50cm x 50cm großen Platte, die sich im Schneckentempo vom Kopf bis zur Zehenspitze bewegt. Nach 30 Minuten ist auch dieses Untersuchungsverfahren abgeschlossen.

Danach hat mir Ulla das von dieser Kamera produzierte Bild gezeigt - sehr, sehr interessant! Man sieht das gesamte Skelett mit helleren und (hoffentlich keinen) dünkleren Flecken. Kurz drübergeschaut, hat Ulla gemeint, das schaut unspektakulär aus, es dürfte alles in Ordnung sein. Sie wird es sich aber später noch im Detail anschauen. Darauffolgend hat sie mich gefragt, ob mich auch das Bild aus dem PET-CT interessieren würde. Oja, und wie! Unglaublich faszinierend diese Bilder!!! Was die Wissenschaft produzieren kann! Man sieht von Knochen bis hin zu den kleinsten Gefäßen so gut wie alles.

Am darauffolgenden Tag hatte ich bereits den ersten richtigen Termin mit meinem Onkologen, wo ich die gesamte Information zur Chemotherapie erhalten sollte. Der schriftliche Befund der Knochenszintigrafie war noch nicht im System und daher hat mein Onkologe seiner Assistenzärztin angeordnet, sie solle doch bitte so rasch wie möglich die Durchwahl der Nuklearmedizin heraussuchen - er wolle mit dem Oberarzt vorweg sprechen, ob der Befund von gestern in Ordnung ist.

Eine Minute später hatte er auf einem Post-It die Durchwahl der Radiologie auf seinem Tisch picken. Dieses hat er kurz angesehen, den Tefefonhörer abgehoben und eine vierstellige Nummer gewählt:
"Ah Grüß Gott Herr Kollege, ja vielen Dank, dass sie Zeit haben! ... Aha, Entzündungen? Wo? ... Im Knochen?" 
Oh mein Gott, mir saust das Herz in die Hose! Entzündungen?? Im Knochnen??
"Aha, ein Knochenkarzinom! ... Wo? ... Im Fuß?". 
Waaaaaaaaaaaaaaas?????????? Die Ulla hat mir doch gestern gesagt, es sei alles in Ordnung!!!!!!! Mein Herz ist jetzt nicht nur in die Hose gesaust, sondern hat Bungeejumpingsprünge mit Rückwertssalti eingelegt!!!! Meine Mama hat meine Hand genommen und hat mich den gleichen panischen Augen angeschaut.
"Aha, und dort auch Entzündungen? Eine Gastritis?" 
Mein Puls war mindestens auf 230. Kann doch nicht sein, dass ich auch noch eine Gastritis habe!
"Ok, gut zu wissen, denn dann müssen wir die Behandlung umstellen! Seit wann ist die bei uns in Behandlung? .... Aha, seit Mai...!"
Puuuuuuuuuuuh, es geht da ja gar nicht um mich!!!

Hörer aufgelegt, schaut mich mein Onkologe an: "Ah, entschuldigen Sie, es ging in diesem Telefonat nicht um Sie! So, aber jetzt zu Ihnen: Wir wollen wissen, ob die gestrige Untersuchung in Ordnung war. Rufen wir mal dort an...!" Und wie Ulla mir gesagt hatte, sind meine Knochen frei von jeglichen Karzinomen... Gott sei Dank!

Freitag, 14. September 2012

Lebenszeichen

Nach fünf Tagen im (Halb)koma kann ich wieder ein Lebenszeichen von mir geben :-)

Denn diese Chemotherapie ist viel, viel, viel heftiger als ich mir das jemals vorgestellt habe! Augen zu und alles über sich ergehen lassen, ist das einzige was in den letzten Tagen möglich war.

Und da ich wieder mal nicht über das Negative schreiben möchte, hier die erfreulichste Nachricht der Woche: lt. meinem Onkologen sind die Lymphschwellungen bereits kleiner geworden! Dh. die Chemo wirkt - auch wenn es verdammt brutal ist.

Montag, 10. September 2012

Die Erneuerungskur

hat soeben begonnen...

Heute gehts weiter...

Zyklus 2. hat soeben begonnen.

Ich warte gerade gemeinsam mit meiner Mum im AKH auf das Gespräch mit meinem Onkologen um mein tagesstationäres Zimmer im 16.Stock mit sehr schönen Ausblick über Wien zu bekommen, an den Infusomat gehängt zu werden, damit die "Erneuerungskur" hineintropfen kann... Wieder in unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Der Warteraum ist voll mit unterschiedlichen Personen - groß, klein, mannderl, weiberl, alt, jung, blond, dunkel.

Inzwischen weiß auch, wofür das "T" und "E" meiner Chemotherapie steht.
T = Taxotere und E = Epirubicin
X steht für die Xeloda-Tabletten.

Nach einem sehr schönen und gut ablenkenden Wochenende, habe ich heute Nacht kein Auge zubekommen. Die aufkommende senile Bettflucht bescherte mir einen morgendlichen Spaziergang mit Sissi. Frische Waldluft um verseuchten AKH-Duft vorzubeugen! Leider ist die Müdigkeit lähmend...


Danke an alle Freunde für die süßen SMS und Anrufe!!! Ewrgie ist ein willkommenes Geschenk :-)

Bis bald!!!




Donnerstag, 6. September 2012

Supersize Kathi

Eigentlich habe ich bereits ein Post über das MRT (Magnetresonanztomografie) begonnen, jedoch habe ich beschlossen über ein mehr erfreulicheres Thema zu schreiben. Schließlich habe ich eine sehr stressvolle und Panik verursachende Erinnerung an das MRT und wahrscheinlich fällt es mir deswegen so schwer diesen Post über Diagnostik II zu verfassen. Nur eines sei dazugesagt, nie wieder lege ich mich ohne Valium in diese Röhre. Daher zu einem ganz anderen Thema.

Bei der letzten Kontrolle im AKH war die erste Frages meines Onkologen mit seinen durchdringenden Augen: "Wie schwer sind Sie?" - Uuups ich hatte schon wiedermal vergessen mich in der Früh zu wiegen. "Naja, aber Sie haben gefühlsmäßig kein Gewicht verloren?" Dies konnte ich ganz wahrheitsgemäß verneinen.

Eine meiner zusätzlichen Aufgaben momentan ist es ein paar Kilo um die Hüften zuzulegen. Optisch wird das schon alleine wegen massenhaften Menge an Cortison passieren, aber auf diesen Effekt darf ich nicht zurückgreifen. Daher heißt es: "Alles Essen, was mir schmeckt!". Diese Aussage von einem Arzt zu hören, wäre wohl für sehr viele ein Traum. Blöd nur, dass ich wirklich tausendmal lieber zu Obst als zu Schokolade greife. Oder zu Sushi und Salat als zu McDoof. Und die Anzahl dieser kleinen, nervenden Eintagsfliegen sind der beste Beweis für meinen gefüllten Obstkorb. Ich bezweifle zwischenzeitig sehr, dass diese Insekten nur einen Tag leben - ich glaub die fühlen sich gerade pudelwohl! Hoffentlich macht der heutige Wetterumschwung Ihnen zu schaffen.
Zusätzlich macht meine neueste Fleischphobie (außer ich bin absolut sicher, dass das Tier nicht aus der Massentierhaltungsindustrie kommt) das Zunehmprogramm auch nicht einfacher.

Hunger hab ich sowieso keinen und so kommt aber wieder mein Freundeskreis ins Spiel: Anna und Markus habe ich den Ausdruck "Supersize-Kathi" zu verdanken. Und so haben die beiden die Aufgabe gestellt, dass wir drei beim McDoof ein Menü essen. Naja, nicht wirklich die tollste Aufgabe. Wobei sich die beiden drei sensationelle "Belohnungen" ausgedacht haben: Sushi-Menü im Unkai, Eis essen mit sieben (!) Eiskugeln, Käseessen in der Meierei.

Wohl nicht ganz der Aufgabe konform habe ich mit dem Käseessen in der Meierer begonnen (und das MäciMenü ist immer noch ausständig...).



Und das war wirklich viiiiiiiiiiiiiiiel guter Käse. So viel, dass mir schon ganz schwindelig vom vielen Essen war. Vor allem wenn man bedenkt, dass Markus und ich diese Käseplatte nach einer Vor- und Hauptspeise gegessen haben.


Markus, danke für diesen sensationellen Mittag/Nachmittag und für die Erkenntnisse aus diesem Essen :-D

Aber nicht nur die beiden überlegen sich ganz tolle Ideen, denn ich werde mit Käse und Kuchen zudeckt. Danke für die ganzen Cupcakes, Käseessen, Schokolade, Marillen- Zwetschkenkuchen, Kekse von Mama, usw...

Nach heute morgen früh kann ich sagen, Supersizing wirkt (wobei ich das eh für kommende Woche brauche): Es sind schon zwei Kilo mehr als vom Start weg! So und jetzt koche ich mir ein Mittagessen. Sonst machen die Kilos wieder eine Talfahrt...

Sonntag, 2. September 2012

Diagnostik I - PET-CT

In dem Zeitraum zwischen der Biopsie und der ersten Chemotherapie durfte ich zahlreiche diagnostische Verfahren (PET-CT, MRT, Szintigrafie) durchlaufen.

PET-CT
= Positron emission tomography - computed tomography
Klingt eigentlich eher wie ein Besuch einer Tierhandlung als ein diagnostisches Verfahren. Es handelt sich um eine Kombination aus der Nuklearmedizin und der klassischen Computertomografie. Ziel der Untersuchung ist ein Ganzkörperscan um festzustellen, ob es bereits weitere Metastasen im Körper gibt. Mögliche betroffene Regionen sind vor allem Hirn und Leber lt. Prof. Dubsky.

Geplant wäre eigentlich der 8. August als Untersuchungsdatum gewesen (eh bereits ein sehr früher Termin, eingeschoben aufgrund der Dringlichkeit), jedoch erhielt ich am Freitag, den 3. August in der Früh um 8.00 einen Anruf von Ulla, eine Freundin von mir in der Radiologie. Sie fragte, ob ich denn schon gefrühstückt hätte, denn es wäre ein Platz für das PET-CT frei geworden. Ein Patient hätte kurzfristig abgesagt. Für das PET-CT muss man nüchtern sein, denn es wird ein radioaktiver Zucker in Venen gespritzt. Diese Substanz verbindet sich mit Zucker in den Muskeln und das Ergebnis wäre verfälschend, wenn man nicht nüchtern ist.

Ich hatte bereits um 7.00 gefrühstückt, der Termin wäre um 13.00. Ausreichend Zeit zwischen Termin und Frühstück und somit konnte ich diesen Termin wahrnehmen.

Das PET-CT befindet sich in der untersten Ebene des AKH auf 3L und es ist ganz schön "spacig" dort. Es kam mir vor wie in einer anderen Welt oder wie auf einer Raumstation. Wenn man zur Leitstelle 3L gelangt, sind überall die Warnzeichen der Radioaktivität montiert. Des Weiteren ist dort unten überhaupt kein Trubel, keine Wartezeiten und nur hin- und wieder sieht man den ein oder anderen in Weiß vorbeihuschen. Also seeeeeeehr ruhig und leise ist dort. Absolut untypisch für die sonstigen AKH-Völkerwanderungen. Auch am Weg zum Behandlungsraum sind alle Türen mit dem radioaktivätszeichen beklebt. Was sich wohl hinter diesen einzelnen Räumen verbirgt?! Drei von diesen vielen Räumen lernte ich kennen - hinter einer Türe ist das PET-CT, ein weiterer ist ein Behandlungsraum und hinter der dritten Türe verbarg sich eine Gammakamera für die Szintigrafie (dazu aber später).



Naja, jedenfalls bekam ich ein Behandlungsbett, denn ich durfte mich, nachdem ich die radioaktive Substanz gespritzt bekommen habe, 45 Minuten lang nicht bewegen. Und zwar gar nicht. Je weniger desto besser, denn jede Muskelkontraktion würde Zucker freisetzen und diese radioaktive Substanz binden, was als Folge ein ein falsches Ergebnis ergeben könnte.

Zuerst erfolgte wieder Mal ein Aufklärungsgespräch durch Ulla und einem Assistenzarzt, was alles auf mich zukommt. Mir wurde neuerlich ein Venflon in die Armvene gesetzt. Danach verschwand der Assistenzarzt in ein Nebenzimmer mit dieser eigenartigen Türe!! Die Türe war eine Stahltüre, die nicht manuell, sondern nur durch irgendein Gedrücke auf der Seite zu öffnen war (ich hab nicht gesehen, ob es sich um einen Code oder einen einfachen Türöffner gehandelt hat). Zurück kam er mit einem aus bleiumhüllten Kästchen. Und da drinnen war diese Flüssigkeit gebunkert. Aber sie war nicht leuchtend grün, gelb oder blau. Nein - ganz unspektakulär durchsichtig.

Natürlich war ich vorher für kleine Mädchen, aber wie kann es denn anders sein, kaum war ich mit dieser Substanz kontaminiert, hat sich meine Blase schon wieder gemeldet!!! Immer dieser Kopf. So bin ich dann eben 45 Minuten in diesem Bett gelegen mich darauf zu konzentrieren nur zu atmen, zu entspannen und nicht daran zu denken, dass ich eigentlich wirklich dringend für kleine Mädchen müsste. Dementsprechend lang erschienen mir natürlich diese 45 Minuten.

Diesen Teil des absoluten Nichtstuns überlebt, kam Teil II des Programms dran. Und zwar die Untersuchung in der Röhre. Ein ziemlich großer Raum mit einem einzigen sehr großen Röngtengerät. Meine leichte Klaustrophobie machte die gesamte Situation gerade nicht einfacher. Einziger Vorteil war, dass man zu keinem Zeitpunkt der Untersuchung mit dem gesamten Körper in der Röhre ist, sondern immer irgendeine Gliedmaße hervorschaut und ich somit die klaustrophobischen Ängste im Griff hatte.

*)


Wieder wurde ich an eine Flüssigkeit anhängt, denn ich bekam ein weiteres Kontrastmittel gespritzt. Auch wenn man alleine in der Röhre und im Raum ist, so ist man mittels Mikrofon (in der Röhre integriert) ständig mit den Ärzten verbunden. Alles wird von dem "Kammerl", in dem der Arzt sitzt, gesteuert. Zuerst wurde ein Bild in der Bauchlage gemacht, danach in Rückenlage. Als erstes wurde das "PET" Bild gemacht. Surr - Surr - Surr und schwups wir waren fertig. Juhu, dachte ich zuerst.

Zu früh gefreut, jetzt habe ich erst für die Computertomografie weiteres Kontrastmittel gespritzt bekommen. Nicht ganz so angenehm, man bekommt ein ganz warmes Gefühl. Dieser Teil dauert wirklich lange, weil mein Körper wurde in zehn Zentimeterabständen gescannt. Das Ganze ist aber nicht tragisch, denn das Gerät surrt zwar ununterbrochen, aber in einem sehr niedrigen Dezibelbereich. Ich hab mich gefühlt wie ein Käfer am Rücken, der sich nicht bewegen darf, hab daher nur hin und wieder zur Kontrollstation geschielt (ich hatte keine Brille auf, dementsprechend habe ich nur Umrisse gesehen). Ich merkte, dass aus zwei Personen plötzlich vier wurden, und dort anscheinend ziemlich was los war. Aber ich hörte ja nichts - wusste daher nicht warum plötzlich vier Personen vor Ort waren. Das bleibt auch mir ein Rätsel.

Das Ergebnis der Untersuchung erfuhr ich durch Prof. Dubsky am Montag und war unbeschreiblich erleichtert, als er mir mitteilte, dass keine weiteren Organe befallen sind. Was ich mir über das Wochenende alles mögliche ausgemalt habe, das möchte ich gar nicht niederschreiben!

*) Bild eines Computertomografen aus Wikipedia - aber das Gerät im AKH schaut auch genauso aus.

Samstag, 1. September 2012