Freitag, 25. Januar 2013

Haarwachstum

Es wird defintiv schon wieder wärmer am Kopf. Und das mein ich auch genauso, denn ich merk nicht mehr jedes kleinste Lüftchen und in der Nacht wird es mir zum Teil sogar schon mit Haube zu warm.

Anbei eine kleine Fotostrecke der letzten 20 Tage:




UPDATE 06.Februar: Die Haare sind schon viel dichter! :-) Ich hab die Haare am Montag mit dem 6mm rasierer mal zurückgeschoren, weil es wie Kraut und Rüben ausgeschaut hat. Jetzt sind zwar etwas kürzer als sie bereits sein könnten, aber so können sie ein wenig gleichmäßig nachwachsen, daher der neueste Stand:



Update 18.02.2013: Sogar mich überrascht es, wie dicht das Haar im Vergleich zu zwei Wochen ist. Und dabei dachte ich vor zwei Wochen bereits, dass mein Haar ganz brav nachwächst.... Aber seht selbst:



Auf den ganzen Fotos sind die kleinen hellen Häärchen schlecht erkennbar. Deswegen hab ich genau dieses eine Stückchen vergrößert und da kann man die hellen Haare besser erkennen:


Angeblich werden diese auch wieder dunkel... Mal sehen :-)

Eure Kathi

Montag, 21. Januar 2013

Chemotherapie die zweite?

Ende letzter Woche wurde mir ein Schreck eingejagt, der mir eigentlich immer noch in den Knochen sitzt. 

Am Donnerstag war ich im AKH um meine Nähte ziehen zu lassen. Blöderweise war nicht mein Chirug in der Ambulanz, sondern eine Vertretung. Er hatte irgendwie einen Notfall. So toll hat es schon mal begonnen. Die Vertretung war eine Ärztin mittleren Alters mit einer Piepsstimme einer 15-Jährigen. Keine Ahnung hatte sie von mir, meiner Krankenakte oder sonstigen Vorgeschichte.

Da die Nähte gezogen werden sollten, bin ich bereits auf dem Behandlungstisch gelegen, während sie sich die Krankenakte durchgelesen hatte. Bevor sie sich noch zu mir wandte, hat sie so halb nebenbei gesagt, ob ich eh wisse, dass ich noch zur Onkologie und Strahlentherapie muss, um dort Termine auszumachen.

Onkologie? Nein, eigentlich hatte ich damit geistig abgeschlossen.

Das sehr schwer Verdauliche an dieser Aussage war, dass ich noch eine Chemotherapie bekommen werde. Warum, weshalb und wie es zu dieser Entscheidung im Tumorboard gekommen ist, konnte sie mir nicht beantworten. Weg war plötzlich all die positive Energie, die Zuversicht und Hoffnung, die ich seit der Operation geschöpft hatte.

Meine ansonsten tapfer vorhandene Selbstdisziplin ließ mich aufgrund dieser im Raum stehende Aussage im Stich und so kullerte plötzlich eine Krokodilträne nach der anderen von meiner Backe hinunter. Der Gipfel ihrer Aussage war, als sie meinte, ob ich denn neben der Übelkeit noch andere Nebenwirkungen durch die Chemo hatte. Ein wirklich gefühlloser Trampel, oder wenn ich Markus zitieren darf: "unterinformierte Ambulanztussi".

Dann bekam ich noch den Ausdruck der Histologie und war total von den Socken, als ich gesehen hatte, dass dieser doofe Tumor immer noch eine Aktivität von 90% aufwies. Genauso wie im August. Ich verstand die Welt nicht mehr.

Hätte ich gewusst, dass mich derartige Informationen erwarten, wäre ich wohl nie alleine ins AKH gefahren.

Aber die Spitze des Eisbergs kommt noch. Am Freitag Abend habe ich durch den endgültigen Entlassungsbrief des AKHs erfahren, dass die Chemotherapie nicht angesprochen hätte?! Gar nicht stand da drinnen.

Puh, also dieses Wochenende hat es wirklich in sich gehabt.

Heute war ich dann wieder in der chirugischen Ambulanz, da mir diese Ärztin nicht alle Nähte gezogen hatte. Gott sei dank hatte heute mein Chirug Ambulanzdienst. Er konnte mich insofern beruhigen, als er gemeint hat, dass er noch nicht mit meinem Onkologen gesprochen hatte und auch noch nicht die Histologie gesehen hatte. Im Tumorboardprotokoll stand diese Aussage deswegen, weil sie noch alle möglichen weiteren Schritte abklären wollen.

Und zu meiner Frage, wie er denn auf den Schluss kommt, dass die Chemotherapie nicht ganz so gegriffen hätte, meinte er, dass nur ein sehr kleiner Teil des Tumors nekrotisch (=totes Gewebe) gewesen ist. Warum dies so ist, kann mir keiner sagen. Auch für mich ein absolutes Rätsel.

Nahtfrei bin ich dann von 7c auf 6i des AKHs spaziert um meinen Onkologen wiedermal aufzusuchen. Anscheinend hatte ich mich im Dezember mit "Auf-nie-mehr-Wiedersehen" zu früh verabschiedet.

Die lästige Warterei von zwei Stunden gab es auch wieder heute, bevor ich das Gespräch mit dem Onkologen führen konnte.

Resultat: "Eine Chemotherapie in der Form wie im August bis Dezember wird er mir nicht geben, schließlich muss sich auch mein Körper erholen. Erst wird die Strahlentherapie wie geplant durchgeführt und danach gibt es ein Restaging. Ich soll mich darauf einstellen, dass ich noch weitere Chemotherapietabletten bekommen - ähnlich wie Xeloda. Es kann auch sein, dass ich nochmals eine Chemo in Form einer Infusion bekomme, aber auch diese soll nicht so aggressiv sein." Der Grund dafür sind die im Mediastinum befallenen Lymphknoten, welche nicht durch die OP entfernt worden sind.

Sein letzter Rat, bevor ich mich verabschiedet habe, war, dass ich bis zum 6. Februar (=Datum des Erstgespräches für die Strahlentherapie) das AKH vergessen sollte und doch bitte wegfahren soll. Ich glaub an diesen Rat werde ich mich halten... 

Also der Kampf dauert wohl noch länger als erwartet. Aber du blöder Tumor, ich zeigs dir!!!

Dienstag, 15. Januar 2013

Wieder daheim seit Samstag

Es ist schon teilweise sehr lästig, dass ich den rechten Arm nicht belasten darf und dieser somit eine ziemlich Schonzeit hat. Der Arm spannt deswegen, weil bei der Operation ein riesiges Stück Haut weggeschnitten wurde.

Andererseits hat es auch Vorteile: Meine Mama kommt in der Früh und am Abend zu mir und bereitet mir leckeres Frühstück und Abendessen zu. Zu Mittag spaziere ich zu meinen Eltern und Papa kocht. Auch Wäsche waschen, bügeln und sonstiges Wegräumen wird für mich erledigt... Ach, daran könnt ich mich definitiv gewöhnen :-)

Gestern war ich wieder wegen des Verbandswechsels im AKH und jetzt habe ich keinen Verband im Mumienstyle mehr um meinen Oberkörper gewickelt, sondern nur mehr riesengroßes Pflaster. Daher sehe auch bereits die optische Auswirkung der Operation. Jedoch die Freude, dass der Tumor endlich draußen ist und keinen weiteren Schaden mehr anstellen kann, überwiegt dem optischen Ergebnis.

Die Rekonstruktion kann erst in zwei Jahren wieder hergestellt werden. Bis dahin muss die Haut wieder perfekt verwachsen sein und es darf keine Spannung mehr vorhanden sein. Und ja ich komme mir vor wie ein 140er Spannleintuch, das auf ein 180er Bett gespannt werden soll.

Meinen Arm kann ich aufgrund von physiotherapeutischen Übungen ein wenig über über 90Grad heben. Bis ich das KontrollCT habe, sollte ich den Arm zur Gänze über den Kopf heben können, denn die Arme muss ich über den Kopf heben können, wenn ich in der Röhre liege. Daher heißt es üben, üben, üben. Sinn dahinter ist, dass die Nerven und das Geweben an jenen Stellen zusammenwachsen, wo der Schnitt erfolgt ist. Und das die Haut wieder etwas lockerer wird.

Und noch was: Täglich suche ich nach neuen Haaren am Kopf. Langsam scheinen diese zu wachsen. Seit gestern ist sind es 6 Wochen, dass ich die letzte Infusionschemo bekommen habe und vor vier Wochen hab ich das letzte Mal die Xeloda genommen.

Üblicherweise beginnt das Haarwachstum ab der 6 Woche der Chemo, soweit ich mich informiert habe. Jetzt warte ich förmlich darauf. Ich bin dabei eine Fotodokumentation zu machen, aber das dauert noch ein bisschen.

Ein paar ganz helle, weiß-blonde Haare kämpfen sich durch meine Kopfhaut durch. So wie eine Art Flaum. Na ich hoff jedenfalls dass diese noch zu normalen, dunklen Haaren sich umändern. Ansonsten bin ich über die Haarfärbeindustrie dankbar... :-)

Morgen bin ich wieder im AKH wegen komplementärer Medizin und übermorgen werden mir die Nähte gezogen. Volles Programm... 

Bis bald Eure

Samstag, 12. Januar 2013

Post-Post-Post OP Tag

Gestern Abend war zu müde mein Post fertig zu schreiben und daher kommt er verspätet nach:

Dritter Tag nach der OP und ich bin zur Überzeugung gekommen, dass mich die Ärzte nur deswegen behalten, weil sie sich ansonsten mit lauter über 80 Jährigen grantigen Personen abfinden müssen.

Spaß bei Seite - meine seit gestern neue Zimmerkollegin ist derartig negativ und grantig dass ich das gar nicht erfreulich finde. Kein Licht, nur kalte Luft von draußen, keine Heizung und ständiges Gerede über Tod und Co. Na toll. Da muss ich ja die Flucht antreten.

Diese arme ältere Dame hat eine Magensonde gesetzt bekommen und nimmt daher feste Nahrung zu sich. Kein Wunder dass ihr das Leben wenig Spaß macht.

Aber um nicht in diesen negativen Trotz zu fallen bzw um mir meine positive Energie zu behalten, habe ich beschlossen so wenig wie möglich mich in meinem Zimmer aufzuhalten und das war auch gut so. Oder wenn ich im Zimmer war, dann habe ich meine Kopfhörer aufgesetzt und mir eine Folge nach der anderen von Suits angeschaut! Großartige neue Folge - ich bin richtig süchtig danach ;-)

Um 13.30 kam schon die erste Freundin auf Besuch und am Weg ins Cafe Clinicum lief ich auch schon meiner Mama über den Weg. Zu dritt haben wir eine nette Nachmittagscafejause zu uns genommen bis mir aufgefallen ist, dass ich mich gar nicht auf der Station abgemeldet hab. Ups und so schnell gings ich hatte meine Nachmittagsvisite versäumt. Was aber anscheinend niemanden interessiert hat, denn weder Arzt noch Schwester hätten mich gesucht.

Ich setzte  mich dann mit Mama und Meli in den Patientienaufenthaltsraum und kurze Zeit später kam schon Sophie daher spaziert. Keine halbe Stunde später und auch Rüdiger schaute in seinem Dienst vorbei. Und so waren wir kurzer Hand 5 Personen, die den Patientenaufenthaltsraum füllten. Eine Stunde brachte mir Sergei noch einen Obstsalat und Meli tauchte kurzer Hand mit Gemüse auf. Danke danke danke! Die Besucherzeiten bis 19.00 verflogen, schließlich kamen auch noch Nadia, Walter, Agi und Katharina vorbei.

Es war ein ausgesprochen positiver, lustiger und unterhaltsamer Nachmittag, der fast die Spitalsumgegebung vergessen lies.

Danke an all meine Freunde
vor allem für die Energie und Lebensfreude :-)

Das ist wohl das allerwichtigste in solchen Zeiten!

Eure


Entlassung

Ich wurde von meinem Chirugen heute früh entlassen und warte auf meine Eltern, damit sie mich abholen :-)

Juhu juhu juhu

Achja und das war die Aussicht:


Donnerstag, 10. Januar 2013

post-post-op-tag

vorweg: Besuchszeiten sind von 13.00-19.00 und die Schwestern nehmen das wirklich ernst!
Mama war heut früh da, und grad dass sie nicht mit Schimpf und Schand von den Schwestern vertrieben wurde. Hui hui hui hier herrscht ein strenges Regiment.

Entlassen werd ich erst am Montag (und das obwohl ich mir heut früh Make-up ins Gesicht geklatscht hab, nur um ganz frisch auszusehen - nein, hat leider nichts genutzt...). Daher freu ich mich über wochendmäßig Unterhaltung. Und bitte einfach nur ins Spital zu Besuch kommen. Ihr müsst es nicht wie eine Freundin von mir machen, in dem ihr Euch verletzt und dann zwei Stockwerke tiefer auf Ebene 19 liegt. Leni, auf diesem Wege nochmals gute Besserung!

Das Essen ist größten Teils eine Zumutung (Gemüseeintopf am Abend - englisch gekocht). Aber wer schon nörgeln kann, der ist am Weg der Besserung. Verhungert bin ich nicht, denn ich wurde mit Pöhlkäse am Nachmittag verwöhnt!!!

Ärzte sind zufrieden mit mir! das ist gut so!

Da ich schon ziemlich müde und erledigt bin, keine weiteren Zeilen!
Gute Nacht!
Bis bald!

Mittwoch, 9. Januar 2013

OP und Tag danach

Op ist vorbei! Juhu! Juhu! Juhu!

Ich bin vollgedrönt mit Schmerzmittel und Antibiothika. Schmerzen verspür ich daher keine - nicht einmal die Levonoxspritze brennt.

Endlich kann ich auch wieder das Telefon bedienen, nachdem soeben mein rechter Arm aus seiner Gefangenschaft entlassen wurde. Dieser darf nun zumindest vom Ellbogen abwärts abgewinkelt werden. Mehr geht aber auch ohne Schmerzen noch nicht, denn die Haut spannt so sehr, als ob mich jemand nach rechts aus dem Bett ziehen wollte.

Verbandswechsel hat es heute schon gegeben, aber ich hab noch keinen Blick auf die Wunde gewagt. Festgedrückt wird der Verband mit einer Oberkörpermasche.

Zur OP selbst: Ich wurde pünktlich um 6.45 vom Träger abgeholt. Von der Schwester hab ich schimpf bekommen, weil ich das OP Gewandl noch nicht anhatte und der Träger warten musste. Aber ganz ehrlich, die Schwestern hätten mich auch aufwecken können. Das ich mir keinen Wecker für die OP stell ist wohl selbstredend...

Um 7.00 war ich im Aufwachraum und wartete bis 7.40. Seltsamerweise konnte ich die Uhr ohne Brille lesen. Schließlich kam ich auf die OP Schleuse und begrüßt hat mch Schwester Anna. Jö mit diesem Namen, dachte ich mir, kann alles nur gut gehen.

Am OP Tisch liegend stellte sich noch die Anästhesistin vor. Ziemlich jung und weiblich, war wohl mein letzter kritischer Gedanke und schwups weg war ich.

Die Narkose war auch zu stark - ich hab gestern gleich fünf Mal gelbe Gallenflüßigkeit mittels Antiperistaltik wieder hochgewürgt. bäh gings mir gestern bis am Abend dreckig.

Aber immerhin: Die OP ist planmäßig verlaufen und es ist mein Oberschenkel ganz geblieben. :-)
Alle Tumorzellen wurden entfernt!

Danke für die SMS und Nachrichten :-) Ich werd versuchen eine nach der anderen zu beantworten!

Bis bald

Montag, 7. Januar 2013

morgen

also morgen um 7.00 startet alles!

möchte hiermit noch anna zitieren: "toitoitoi im finalen Kampf gegen das Mutterschiff! Die Streuner einfangen ist ja dann nicht mehr so spannend... ;-)"

Wer sich wirklich überlegt mich besuchen zu kommen, dann bitte nicht vor Donnerstag. Besser ist wahrscheinlich Freitag bzw Wochenende! Und kurze Sms bitte vorher. Die Besuchzeiten auf der Station sind von 13.00-19.00

bis bald!! :-)

was für ein Tag! Pre-Op-Tag

Statt dem ATVGequatsche zu folgen, schreib ich lieber ein Post über meinen ersten AKH Tag:

Pünktlich um 9.00 war ich auf 21E im AKH. Das übliche Hin- und Hergehatsche bleibt einem auch bei der Anmeldung nicht erspart. Zuerst beim Schwesternstützpunkt "Hallo" gesagt, darf man zur Anmeldung wieder zurück zum Eingang gehen.

Sind dann endlich alle gefühlten 10.000 Unterschriften abgegeben worden, wird man mit der Patientenakte wieder zum Schwesternstützpunkt geschickt.

Nach einigen Spitalsaufenthalten ist sehr schnell gelernt, dass Ungeduld fehl am Platz ist und so sind diese leer gelaufenen Kilometer kein Grund für eine Aufregung.

Eigentlich war dieser Tag sehr unkompliziert. Nach der Anmeldung tauchte mein Chirug auf. Nachdem er mir nochmal den Schnittverlauf zeigen wollte, war er gar nicht so zufrieden, dass er doch mehr Haut wegschneiden muss, als ursprünglich geplant. Er meinte möglicherweise Haut vom Oberschenkel zu brauchen. Nein nicht auch noch das!
Daher entschloss er sich einen Plastiker zu Rate zu ziehen.
Zwischenzeitig durfte ich mein Zimmer beziehen.

Juhu und ich lieg ganz vorne beim Eingang vom Stützpunkt. Quasi direkt neben dem Lift. Meine engsten Freunde wissen um mein Bedenken...

Wie auch immer. kurze Zeit später erfolgte schon das offizielle Arztgespräch. Abhören mit dem Stetoskop. Alle möglichen Fragen wurden gestellt (Alter, Größe, Gewicht und solche Fragen wie Medikamtenunverträglichkeit, Alkohol, Rauchen, Drogen, mögliche Schwangerschaft - hab ich natürlich alles mit ja bantwortet; nein natürlich nicht!!)

Plötzlich öffnete sich die Tür und der Plastiker stürmte rein. Er musterte die roten Flecken und auch er meinte, die es würde wohl kaum ohne zusätzliche Haut gehen. Dann ließ er meinen Chirugen auspiepsen.

Und schon waren plötzlich drei Arztköpfe über mir (Chirug, Assistent meines Chirugen und der Plastiker - siehe Bild!) und diskutierten wie die Schnittführung erfolgen soll. Dort wurde an der Haut gezogen, da gerüttelt und an einer anderen Stelle bemalt. Conclusio: Es geht ohne Oberschenkel. Wobei glauben tu ichs erst wenn ich morgen ohne Oberschenkelverband aufwache....

Nächste Station war das Lungenröngten auf 7F, wo ich kurzerhand eine Freundin traf und (wie ist das bloß möglich?!) ziemlich gleich trotz überfüllten Warteraums drankam. Oje aber da hab ich ganz schön viele böse Blicke geerntet :-(

Station drei der heutigen AKH Reise war 9i - das Anästhesieaufklärungsgespräch. Verletzungen des Rachenraums, der Zähne, des Kehlkopfs, Munterwerden während der OP etc... Dieser Punkt wird anscheinend deswegen Patienten zugemutet um zu testen, ob sie sich nachher immer noch freiwillig operieren lassen.

13.00 zurück auf der Station hat mich schon das erste ungenießbare AKH Essen auf mich gewartet. Trockene Dinkelnudeln mit einer absolut unappettlichen Brokkolisauce. Pfui. Gerettet hat mich der Germknödel vom Cafe Clinicum.

Danach erhielt ich vom Arzt einen Ausgehschein. Auf die Frage: "Wie lang wollen Sie wegbleiben?" antwortete ich: "Solang wie möglich!" So schnell konnte der Arzt nich schauen und schon trat ich die Flucht an.

Bis 21.00 durfte ich wegbleiben. Die Zeit verbrachte ich bei mir, dann auf einen Cafe mit Markus und ein leckeres Abendessen bei meinen Eltern.

Und leider vergeht die Zeit von wunderbaren Dingen viel zu schnell, denn ich liege jetzt im AKH-Bett und vertreibe mir die Zeit mit Bloggen.

Aber trotz allem: Danke für die vielen SMS, Anrufe und positiven Gedanken für morgen :-) und mit so vielen Glücksbringern kamn es nur gut gehen morgen!

ich meld mich am Mittwoch wieder!
Eure
Katharina



Freitag, 4. Januar 2013

OP-Vorbereitung

In vier Tagen ist es soweit - die OP steht bevor.

Als OP-Vorbereitung gilt:
Blutabnahme - gestern um 9.30 im Labor. Meine Blutwerte sind wieder absolut top. Laut meiner Ärztin würde man nicht merken, dass ich gerade eine Chemo hinter mich gebracht habe. Am Montag erhalte ich meinen Blutgruppenausweis.
EKG - dies habe ich schon vor zwei Wochen im AKH gemacht. Auch hier keine Auffälligkeiten.
Freigabe durch einen Internisten - Ein Internist muss die OP Freigabe bestätigen. Da werde ich mit den Blutwerten und dem EKG zu ihm gehen. Dann wird angeblich noch meine Lunge abgehört und danach bekomme ich einen Zettel, dass die OP aus internistischer Sicht in Ordnung geht.

Des Weiteren bin ich dabei mir Gedanken machen, was ich denn alles einpacke, damit ich mir die Tage nach der OP in AKH so gemütlich wie möglich mache:
  • Bücher und Zeitschriften: Lesestoff ist ganz wichtig.
  • Laptop: Mit dem ein oder anderen Film
  • Kopfhörer für das Iphone: Musik möchte ich auch hören :-)
  • Kosmetik: die Klimaanlage (bzw Heizung) im AKH ist grauenhaft. Dementsprechend nehm ich ganz viel Bodylotion mit hohem Feuchtigkeitsgehalt mit
  • gemütliche Kleidung: es soll so bequem wie möglich sein
  • Stofftier: Einfach so, dass ich mich nicht so allein dort fühl
  • Parfüm: Da ich ziemlich geruchsempflich geworden bin und den Desinfektions- und AKH-Duft schon kaum mehr riechen kann, werd ich mich wahrscheinlich in Parfüm baden ;-)

Weitere Gedanken folgen... Hat sonst noch wer Tipps?

Eure
Katharina

Dienstag, 1. Januar 2013

Genetik und Prosit 2013

Das Jahr 2013 heiße ich zur Gänze willkommen! Ich bin richtig froh, dass endlich 2013 ist.

Das letzte Jahr war von sehr extremen Höhen und Tiefen geprägt. Im Februar 2012 hab ich mir meinen langjährigen Wunsch erfüllt den Opernball zu eröffnen. Aber so wie dies mein positivstes Highlight in 2012 war, erfolgte ein halbes Jahr später im August die Diagnose des Mammakarzinoms. 



Von einem Tag auf den anderen wurde mein Leben auf den Kopf gestellt. Ein von Sorgen und Ängsten geprägter August bis hin zur Akzeptanz der Krankheit? Wirklich Akzeptanz? Nein, eigentlich nicht. Ich frage mich immer noch sehr häufig wieso und warum das Ganze passiert ist. Auch wenn ich darauf keine Antwort finden werde.

Letzte Woche habe ich das Ergebnis des Gentests erfahren. Und so erfreulich das Ergebnis ist, so erstaunlich ist es auch. Ein Klärung des Wieso und Warums habe ich dadurch auch nicht.

Aber wiedermal der Reihe nach.

Am 21. Dezember erhielt ich von meinem Chirugen eine E-Mail, dass mein Ergebnis des Gentests vorhanden sei und ich eine schriftliche Einladung per Post erhalten werde. Bis 27.12. wartete ich auf den Brief und als auch um 11.00 desselben Tages immer noch mein Postkasten leer war, entschied ich bei der Genetik im AKH anzurufen.

Die freundliche Dame am Telefon suchte heraus, wann der Brief verschickt wurde: "Der Brief wurde am 27.12. verschickt!". Kurzerhand konterte ich: "Das ist heute..."; "Aja, stimmt war die Antwort!".

Aber immerhin wurde mir versprochen, dass ein Termin vor der OP möglich sei.
Am 28.12 um 9.30 schaltete ich mein Telefon ein. Leicht genervt warum es schon wieder 3x Piepsen musste, bevor ich überhaupt munter war, schlug ich fast einen Purzelbaum, als am Display die Nummer "01-40400xxxx" erschien, denn daher wusste ich das war das AKH.
"Der Professer ist bis 9.30 im AKH könnten Sie vorbeikommen?" fragte dieselbe Dame vom Vortag. "Es ist 9.30!" antwortete ich...

3/4 Stunde später saß ich in der falschen Wartezone, in die von der Anmeldung geschickt wurde. Nach einer weiteren halben Stunde klärte sich das Missverständnis und ich saß vorm Arzt. Dieser jedoch brauchte weitere 15 Minuten bis wieder meine Akte auftauchte. Diese schien auch in die falsche Ärztezimmer gewandert zu sein...

Jedenfalls wurde ich nochmals aufklärt:
Nur 5-10% aller Brustkrebsarten sind genetisch bedingt.
Der Gendefekt heißt BRCA 1 und BRCA 2 - BRCA steht für Breast Cancer
Seit sehr kurzem wurde ein BRCA 3 Gen entdeckt. Auf dieses wurde ich nicht getestet, da Methoden dem AKH noch nicht zur Verfügung stehen.
Des Weiteren sind noch nicht alle Gene entschlüsselt. Das bedeutet, dass es noch weitere BRCAs geben kann, die der Wissenschaft jedoch noch nicht bekannt sind.

Die Ergebnismöglichkeiten des Gentests sind folgende:
Schwarz - Ein Gendefekt nach BRCA 1 oder 2 wurde nachgewiesen.
Grau - Ein Gendefekt kann nicht umbedingt ausgeschlossen werden, ist aber nicht zu 100% nachgewiesen
Weiß - Es liegt kein Genfehler vor.

Und dann kamen wir zur Ergebnispräsentation: ein weißes Ergebnis. Ich habe keinen erblichen Brustkrebs.  Da ich mich selbst in den letzten Monaten bereits darauf eingestellt hatte, dass es ziemlich sicher genetisch sein wird, da auch meine Großmutter Brustkrebs hatte, war ich komplett durcheinander mit diesem Ergebnis. Schließlich hatte auch mein Chirug nach der Histologie im August zu mir gesagt, dass zu 95% der Tumor, den ich habe, genetisch ist und nur 5% ist nicht genetisch.

Der Arzt meinte: "freuen Sie sich denn gar nicht?" Diese Freude kam erst vorgestern, nachdem ich wirklich realisiert hatte, welche Konsequenzen ich mir dadurch erspare.

Die Konsequenzen eines schwarzen oder grauen Ergebnisses wäre die Entfernung der gesunden linken Brust und in weiterer Folge die Entfernung der Ovarien gewesen. Dies erspare ich mir nun. GOTT SEI DANK!!! Es reicht sowieso nächste Woche die Operation der rechten Brust.

Natürlich freu ich mich riesig, wie ein kleines Schneiderlein, dass ich keinen BRCA 1/2 Gendefekt habe. Ganz besonders auch für meine Mama und meine Cousinen, da sie auch keine Genträgerinnen des BRCA sein können.

Aber umso hat es meine Gedanken in letzten Tagen durch den Wind gewirbelt, woher der Krebs kommt. Antwort werde ich wohl kaum eine bekommen. 

Trotz allem: ich wünsche all meinen Freunden, Bekannten und Verwandten ein wunderbares Jahr 2013! Das wird großartig :-)

EURE