Sonntag, 31. März 2013

Zweiter Teil des ersten Zyklus verschoben

Am Freitag hätte ich den zweiten Teil des ersten Chemozyklus erhalten sollen. Erstmals wurde endlich nur der Port-a-Cath und nicht meine Vene in der Hand angestochen um mein Blut abzunehmen. Dieses wurde ins AKH Labor geschickt und eine Stunde später habe ich dann erfahren, dass ich keine Chemotherapie bekomme.

Warum? Meine Leukozyten haben den Tiefstpunkt der je gemessen wurde erreicht. Normalwerte sind zwischen 4.000 und 10.000 Stück und ich hatte gerade Mal 2.000. Mit so einer geringen Abwehr verträgt der Körper keine weitere Chemotherapie. Die Leukozyten sind im Körper die "Polizei" - sie helfen schädliche Bakterien, Viren, etc untschädlich zu machen. Folglich soll ich jetzt keines Falls zu verschnupften oder sonst kranken Personen, kleinen Kindern oder Massenansammlungen. Massenansammlungen? Als ob mir momentan sowieso nach weggehen zu mute wäre... Aber zumindest die Öffis sollt ich auch wieder vermeiden. Und wieder ganz viel Händewaschen...

Außerdem sind meine Thrombozyten auch im Keller. Gerade Mal zwei Drittel vom untersten Wert. Diese dienen der Blutgerinnung. Jetzt ist mir auch klar, warum mein einer blauer Fleck seit über einer Woche absolut konstant ist...

Und meine Leberwerte... uiuiuiui... Die schauen aus, als würde ich nur Alkohol trinken....

Also diese Chemotherapie hat es volle Wäsche in sich. Auch wenn ich die Übelkeit im Griff hatte, aber die greift ziemlich an. Und ich hoffe diesen blöden Tumor auch.

Ein wenig enttäuscht war ich aber, dass der Tumor keine am Deckel bekommen hat. Aber dafür ist das Osterwochenende gerettet - man soll ja immer das Positive sehen. Wünsche Euch allen ein schönes Osterfest!

Alles Liebe
Katharina

Montag, 25. März 2013

Chemotherapie die II.

Am Freitag letzte Woche war es so weit, ich hab den ersten Teil meiner zweiten Chemotherapie erhalten. Die Ereignisse haben sich letzte Woche bei mir dermaßen überschlagen, dass ich selber kaum dazugekommen bin all die Informationen zu verarbeiten.

Langsam der Reihe nach in Bezug auf die Chemotherapie:
Am Freitag, 15.3. wurde ein Kontroll-CT-Bild von Thorax und Abdomen gemacht.
Am Montag, 18.3. wurde ich bereits zur mündlichen Besprechung des Ergebnisses durch die Onkologie eingeladen. Da bestätigten sich auch die schlimmsten Befürchtungen, der Tumor hat sich in die Lungenwand gedrückt, daher auch mein Husten. Das sind keine Lungenmetastasen, sondern es sind die Lymphbahnen in der Lunge betroffen. Also sitzt der Tumor jetzt auch dort. Weitere Informationen gab es noch nicht zum Röngten, da dies nur mündlich mit der Radiologie aufgrund der Dringlichkeit abgeklärt wurde.
Dies führte zum sofortigen Abbruch der Strahlentherapie.
Am Mittwoch, 20.3. erfuhr ich, dass sich doch ein ganz kleiner, aber noch (fast) vernachlässigbarer Herd in der Lunge selbst befindet, umso wichtiger, dass so rasch wie möglich mit der Chemotherapie gestartet wird.
Am Freitag, 22.3. war ich bei meinem Onkologen und wir besprachen die restlichen Schritte - Ablauf der Chemotherapie:
  • Therapietag 1: Avastin, Gemcitabine und Carboplatin (Infusionen)
  • Therapietag 8: Gemcitabine und Carboplatin (Infusionen)
  • Begleittherapie: Fortecortin, Zofran, Emend (Tabletten)
Was heißt das? Diesen Freitag bin ich wieder im AKH und die Chemotherapie beginnt von vorne. Am 5.4. hab ich dann Therapiepause und am Freitag danach wieder die Aufteilung in zwei Gaben. Studien haben schließlich belegt, dass die Therapie zu giftig sei, wenn (vor allem) das Carboplatin auf einmal gegeben wird. Da seien zu viele Patientinnen aufgrund der Therapie gestorben. Daher ist die Aufteilung auf 2x.
Achja, und die Haare verliere ich wieder wegen des Carboplatins.

Insgesamt hat die Chemotherapie am Freitag doch ganze vier Stunden gedauert. Das Carboplatin wird nämlich besonders langsam eingetropft.

Im Großen und Ganzen vertrage ich diese Chemotherapie bislang besser als die TEX. Die Übelkeit habe ich im Griff und auch schwirrt mein Kopf nicht so dermaßen. Die Müdigkeit ist auch soweit erträglich.
Mal sehen, wie es mir ab der zweiten Gabe am Freitag gehen wird.

Dies war ein kurzer Umriss über die neue Chemotherapie.

Was ich aber letzte Woche noch durchleben musste:
Am Sonntag, 17.3.konnte ich nicht mehr essen. Aufgrund der Strahlentherapie hatte sich meine Speiseröhre entzündet und ich hab keine feste Nahrung mehr hinuntergebracht. Es war grauslich. Ich bekam hochkalorische Flüssignahrung (Fortimel), die ich irgendwie herunterwürgte, um nicht zu verhungern.

Außerdem hab ich seit Wochen Schmerzen im Bein, weswegen ich ein Schmerzmittel nach dem anderen nehme. Diese Schmerzen sind noch weitgehend ungeklärt.

Letzte Woche hab ich mich um 40 Jahre gealtert gefühlt: Ein Husten, dass mir so manchmal die Luft wegblieb, unmöglich zu essen und ich konnte kaum gehen. Zumindest hat sich dann im Verlauf der Woche, doch meine Speiseröhre beruhigt und ich kann wieder relativ normal essen (Essig vermeide ich noch).

Trotz all dem, bin ich gerade wirklich guter Hoffnung, dass sich alles wieder zum Guten entwickelt. Die letzte Woche zählt wohl nicht zu wunderschönsten meines Lebens, aber dafür fühle ich mich heute wieder hundertmal besser und lebenslustiger. Keine Ahnung warum, aber ich hab zu dieser Chemotherapie mehr Vertrauen, als zur letzten. Außerdem sind Mama und Sissi gerade für die paar Tage nach der Chemo zu gezogen und ich werde von oben bis unten von Mama verwöhnt. Auch Sissi ist ein perfekter Therapiehund:



Ich wünsche all meinen fleißigen Lesern einen wunderschönen und erfolgreichen Tag!
Alles Liebe
Katharina

Donnerstag, 14. März 2013

ein kleiner Nachsatz

Mit dem gestrigen Post habe ich wohl ziemliche Bestürzung ausgelöst. Daher ein kurzer Nachsatz:

Es ist schon nicht lustig momentan und gesund fühlt sich anders an. Jedoch hab ich immer noch meinen Überlebenswillen und ich lass mich doch nicht von diesem f***ing Tumor in die Knie zwingen! Die Köpfe meiner Ärzte rauchen und sie handeln wirklich auf Hochtouren. Es wird auf alle Fälle etwas sinnvolles und wirksames herauskommen!

Also noch kein Grund zum Trübsaal blasen und irgendeine Endzeitstimmung hochkommen zu lassen - im Gegenteil ich kann positive Energie und Unterstützung brauchen!

Und wenn diese nach Österreich liefern würden, würde ich mir doch glatt alle Artikel davon bestellen:
 Hey Cancer Women's Boy Brief - Cancer Picked The Wrong Bitch! - Funny Cancer Shirts - Shirts & Gifts for the "Hipster" Cancer Patient!

--> Nur damit ihr die gleiche Einstellung wie ich bekommt!

:-)

Eure
Katharina

Mittwoch, 13. März 2013

Hautmetastasen

Keine guten Nachrichten und deswegen auch längere Zeit Funkstille.

Am Montag erhielt ich das Ergebnis der am Donnerstag letzter Woche entnommenen Hautstanze. Das ganze Wochenende hab ich gehofft, dass es sich um eine Entzündung der Haut handelt. Aber leider nein, es ist eine riesen große Hautmetastase. Leider so groß, dass diese bereits über dem Bestrahlungsfeld hinausgewachsen ist.

Am Freitag bekomme ich wieder Mal ein CT, um zu überprüfen, ob alle anderen Organe frei von Metastasen sind. Am Montag wird dann der weitere Fahrplan durch das Tumorboard geschmiedet. Jedenfalls heißt es so rasch wie möglich eine Chemotherapie. Jedoch welche steht noch nicht fest.

Alles ziemlich besch... So hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt, denn ich dachte nach der Strahlentherapie ist endlich Schluss mit Tumorzellen. Aber das rückt jetzt ein Stückchen weiter in die Ferne.

Alles Liebe
Eure
Katharina

Mittwoch, 6. März 2013

Update

Wenn eine gute Freundin anflehend schreibt, dass sie Lesestoff während der Vorlesung Kommunikationsrecht braucht, dann mach ich ihr wohl den Gefallen machen. Schließlich hat gerade sie absolut keinen Unterricht in Kommunikation notwendig, weil dieses wurde ihr in Wiege gelegt ;-)

Seit dieser Woche habe ich die Bestrahlung immer um 7.30 in der Früh, was so viel bedeutet, dass ich schlafwandelnd ins AKH schleiche. 6.15 klingelt der Wecker, 7.00 bin ich am Weg.

Da ich meinen Pünktlichkeitswahn bis jetzt immer noch nicht loswerden konnte, ist meine Ambulanzkarte auch täglich um die bestellte Uhrzeit im Briefschlitz gelandet. Auch heute. Aber wie ich die Ambulanzkarte einwarf, war die große Tür zum Bestrahlungsraum offen und ich sah, dass dort noch niemand war. Alles finster.

Drei Mal sah ich auf die Uhr, ob ich mich denn eh nicht um eine Stunde geirrt hätte und ich vielleicht in meiner morgentlichen Müdigkeit unabsichtlich um 6.30 dort wäre. Da aber noch andere Patienten verdutzt warteten, ging ich davon aus, dass ich nichts versäumt hätte und stellte mich auf eine Wartezeit ein.

Und wer jetzt denkt, dass ich um 7.30 die erste Patientin wäre, der irrt. Eigentlich sind immer schon drei Frauen vor mir. Schließlich musste ich ja dankbar sein, dass ich nicht den Termin um 7.00 bekommen habe, als ich am Freitag leise murrte, dass 7.30 doch etwas früh sei.

Na gut, zurück zum dunklen Kämmerchen. Lärm kam nur aus der Kaffeeküche (diese ist nämlich neben dem Bestrahlungsraum) von drei Personen, welche anscheinend den schuldigen der kaputten Kaffeemaschine ausfindig machen wollten. Kein Wunder - kein Kaffee, keine Bestrahlung.

Eine halbe Stunde später kam endlich ein mir bekanntes Gesicht vom Bestrahlungsteam und rief die erste Patientin auf. Ungefragt hatte sie das Bedürfnis eine Erklärung für die Warterei abzugeben, es seien heute noch zwei weitere Personen aus dem Team krank, wobei eh schon sechs im Krankenstand seien. Sie hat somit beim anderen Bestrahlungsgerät zuerst aushelfen müssen und jetzt sind sie nur zu zweit für das Gerät. Wir sollen uns alle heute auf längere Wartezeiten einstellen. Ein wenig gestresst wirkte sie...

Das ist man wohl eh schon geübt im AKH und so hatte ich meine Bestrahlung erst um 8.30 (obwohl ich gern die eine Stunde länger geschlafen hätte). An sich war die Bestrahlung problemlos und meine Nervosität hab ich auch schon langsam im Griff.

Aber eines sei gesagt, während des Wartens sind mir Gedanken über die Sparmaßnahmen in unserem Gesundheitssystem durch den Kopf gegangen. Und diese sind wirklich eigentlich wirklich eine Schande. Vor allem wenn man die Korruptionsschlagszeilen, verspekulierten Millionen, Staatshilfen usw denkt. Und liebe kommunikationsrechtsschwänzende Freundin, darf ich diesen letzten Absatz hier so posten? ;-)

Alles Liebe
Eure
Katharina

Montag, 4. März 2013

Ein paar Fotos

Die letzten Tage waren sehr anstregend und ich bin ziemlich erledigt. Daher gibts jetzt mal vorläufig ein paar Fotos, wie es denn im Warteraum aussieht:

Wartebereich

B1+B2 sind die Umkleidekabinen - hinter BC ist der Zugang zum Strahlengerät

Anmeldung erfolgt mittels Einwurf der Ambulanzkarte in den Briefschlitz
Bis bald!
Alles Liebe
Eure
Katharina