Mittwoch, 31. Juli 2013

Happy Birthday?

Oder was sagt man eigentlich, wenn seit der Diagnose ein Jahr vergangen ist?

Heute vor einem Jahr saß ich vor meinem Chirurgen und mir wurde das negative Ergebnis der Biopsie mitgeteilt.

Heute vor einem Jahr bin ich davon ausgegangen, dass ich bereits alle Therapien hinter mich gebracht habe. Leider ist dem noch nicht so.

Heute vor einem Jahr wusste ich noch nicht, welche Strapazen auf mich zu kommen werden.

Heute vor einem Jahr hat sich mein Leben ziemlich verändert!

Alles Liebe
Eure
Katharina

Dienstag, 30. Juli 2013

Yolo

Wer die genaue Erklärung zu Yolo haben will: http://www.youtube.com/watch?v=XIQxFDixoQk 

:))))
Alles Liebe
Eure
Katharina

Sommerzeit - AKH freie Zone

Mein längeres Nicht-Posten hängt momentan sowohl mit dem Wetter als auch dass ich nicht ins AKH muss zusammen. Erst morgen habe ich wieder einen Termin im AKH und diesen zur Überprüfung meiner Wunde. 

Apropos Wunde: kleine Fortschritte sind zu beobachten. Es sind kaum mehr nekrotische Belege drauf und ich bin bereits überempfindlich. Wahrscheinlich haben sich kleine Nervenbahnen gebildet, denn jede Berührung ist recht schmerzhaft. 

Letzte Woche war mein einziger Arzttermin die Blutabnahme. Meine Blutwerte sind leider wieder katastrophal. Alle roten und weißen Blutkörperchen viel zu niedrig. Dafür haben sich die Leberwerte erholt. Dass ich nach der Chemo müde war und keine Luft bekommen habe, ist nach diesem Blutbefund nicht verwunderlich. Schließlich hat sich mein Körper bereits 9 Tage erholt bevor die Blutwerte abgenommen wurden.

Gestern wollte ich meine Freundinnen und Freunde im Türkenschanzpark treffen und dann hab ich fast einen Kreislaufkollaps dort bekommen. Die schwüle Hitze ist nicht ganz meins. 

Mal sehen, was der heutige Tag bringt :) 
Ich wünsch Euch jedenfalls einen wunderschönen Tag! 
Und neu gelernt: in der heutigen "Jugendsprache" ein neues Wort: YOLO (You only live once)!

Alles Liebe
Eure
Kathi

Donnerstag, 25. Juli 2013

Krankenkasse

Einigen habe ich bereits die Odysee erzählt, es ist jetzt definitiv einen Blogeintrag wert - Es handelt sich in meinem Fall um die Wiener Gebietskrankenkasse: 

Wie erhält man von der Krankenkasse Krankengeld? Der erste Weg ist zur Hausärztin, welche auf die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einen Stempel gibt, dass man im vergangenen Monat auch wirklich nicht arbeitsfähig war. Der zweite Weg führt erst dann zur Krankenkasse, wo der Antrag auf Auszahlung des Krankengeldes zu stellen ist. Selten, dass bei der Krankenkasse kaum etwas los ist. Im Gegenteil - die Warteschlange ist meistens gefühlte Ewigkeiten lang. 
Die Schalterbeamtin bei der GKK überprüft dann die Kontonummer mit der Bankomatkarte und ob bereits 28 Tage seit dem letzten Antrag vergangen sind. Schließlich darf der Antrag auf Auszahlung erst nach Ablauf von 28 Tagen gestellt werden. 

Die Höhe des Krankengeldes? beträgt 60% des letzten Bruttobezuges. Wobei so einfach ist das nicht. Erstens wird alles auf Tagesbasis umgerechnet (hab ich mich gewundert, als ich im März fast 200 EUR weniger Krankengeld ausgezahlt bekommen habe --> Februar hat ja nur 28 Tage!!). Zweitens ist die Krankenkasse nicht in der Lage die richtige Einkommensteuerprogression auszurechnen und nimmt nur einen pauschalen Steuersatz von 22% an. Deswegen ist man auch verpflichtet einen Steuerausgleich bis zum 30.06. zu machen. Drittens ist ein Tagessatz von 20 EUR prinzipiell steuerfrei und "nur" der Betrag über 20 EUR wird 22% besteuert. Viertens gibt es keine Urlaubs- und Weihnachtsauszahlung. 

Wann erfolgt die Auszahlung? Zwischen 3 und 5 Werktagen nach dem Antrag bei der GKK. 
Ich versuche immer zwischen 25. und 27. des Monats bei meiner Hausärztin zu sein und anschließend fahre ich direkt zur Krankenkasse. Dann geht es sich recht gut aus, dass bis zum 1. des Folgemonats das Krankengeld am Konto überwiesen ist und Rechnung können einigermaßen fristgerecht einbezahlt werden. 

Dieses Prozedere ist Monat für Monat! Definitiv ein System das überarbeitet gehört. Schließlich darf man dann trotzdem immer noch alle 4-6 Wochen zur chefärztlichen Untersuchung watscheln. 

Soweit... 
Alles Liebe 
Eure
Katharina

Sonntag, 21. Juli 2013

Psyche

In den vergangenen rund 14 Tagen ist meine Psyche ausgetickt. Als sonst sehr gefasster und kontrollierter Mensch hab ich eine neue, nicht wiederholenswerte Erfahrung mit der Psyche gemacht. Vorweg, ich bin nicht eingeliefert worden und kann jetzt Geschichten aus der geschlossenen Anstalt erzählen. Nein, soweit ist es nicht gekommen!

Hinterhältig, ganz hinterhältig kommen diese Panikattaken. Die Luft bleibt weg, alles im Kopf wird düster, die fürchterlichsten Gedanken kommen hoch, man liegt im Bett und will sich nicht mehr bewegen. Nie wieder. Es helfen keine beruhigenden Worte von der Mama oder versuche von Ablenkungen, wie Fernsehen oder Musik hören. Am Liebsten würde man wie ein Vogelstrauß den Kopf in den Sand stecken. 

15 Tropfen Psychopax beim Ansturm einer Panikattake. Hilft kurzfristig. Die Welt erscheint dann ganz gedämpft. Aber auch das ist keine Dauerlösung. Denn kaum ist die Wirkung weg, dann kann es schon wieder losgehen. 

Warum all das? Die Informationen die auf mich eingeströmt sind, waren einfach zu viel: 

* Strahlentherapie - Abbruch, weil ich es nicht mehr gepackt hab ins AKH zu gehen 
* Information aus dem Zwischenbefund des Kontroll-CTs. Die Lungenmetastase ist gewachsen. Das heißt diese Chemo greift auch nicht. 
* Umstellung auf eine neue Chemotherapie. 
* mein Onkologe, der anscheinend mit seinem Latein Ende ist und genauso über das CT Ergebnis entsetzt war. Sein Entsetzen trug nicht wirklich zur Beruhigung bei. 
* die Krankenkasse, die meint sie will nur mehr bis 5.9.2013 Krankengeld zahlen (der Brief kam natürlich genau in dieser Woche!)
* der Schimmel in meiner Wohnung 
* der Umzug meiner Eltern (das war noch das geringste!)

*S*T*O*P* 

Eigentlich ein Wunder, dass ich nicht auf der Geschlossenen gelandet bin... ;) 

Letzten Montag hatte ich das erste Mal die neue Chemotherapie. Seither geht es Stück für Stück wieder aufwärts. Es ist zwar wirklich zum Verzweifeln, wenn ich mich die Tage danach wieder matt und erschlagen fühle. Kaum die Stiegen hochkomme, obwohl ich bereits wieder "ganz gut" körperlich beinand war. Aber so ist es und ich starte wieder von vorn. 

Die Chemo ist ein 21 Tage Zyklus. Ich denke mein Onkologe hat mitbekommen, dass ich mit meinen Kräften am Ende war. Weswegen er sich für diese Chemotherapie (wieder ein Taxoter) mit 21 Tagen und nicht für eine Chemo mit Wochenrhytmus entschieden hat. 

5. August ist die nächste Einheit und bereits eine Woche später wird ein CT gemacht ob diese greift. am 23.August ist dann Befundbesprechung... 

Aber jetzt hab ich einmal eine Woche Ruhe vom AKH und auf die freu ich mich. Ich kann dieses Gebäude schon nicht mehr sehen.... 

Schönen Abend Euch noch
Gute Nacht
Eure
Katharina 


Donnerstag, 4. Juli 2013

My Friends :-)

Die letzten Tage bin ich wirklich durch die allerschlimmste Zeit gegangen - wobei es mir körperlich nicht so schlecht geht wie im Februar.

Kurz gesprochen: Letzte Woche hatte ich das CT, bei dem ich direkt im Anschluss das Ergebnis erfahren hatte, dass diese blöden Lungenmetastasen gewachsen sind.

Das Wochenende habe ich mit meinen Eltern in Hartberg verbracht, raus aus Wien. Das tat gut!!!!!! :)

Sonntags jedoch habe ich den nächsten Schrecken bekommen. Als ich heim kam. Eigentlich passt es gar nicht so gut hierher, aber was solls: Ich hab im Schlafzimmer unter meinem Fensterbrett einen Schimmel entdeckt! Schimmel!!!! Einen halben Herzinfarkt hat mir das verursacht.

Nächster Tag hat mein Vater die Hausverwaltung angerufen und am Dienstag habe ich dann ein Email diese geschrieben (das war sehr sehr hart formuliert). Aber immerhin haben sie sich eine halbe Stunde später gemeldet. Am Mittwoch kam dann die Hausverwaltung und hat vorerst mal das Ärgste behoben.

Nun ist meine Wohnung vorerst für mich nicht bewohnbar :( Ich wohne seit Montag bei meinen Eltern, die selber aber noch vom Umzugschaos vor lauter Schachteln untergehen.

Momentan habe ich auch noch Probleme mit der Krankenkasse - das ist aber ein eigener Post wert...

Und all diese Schwierigkeiten, schlechten Nachrichten und Mühseeligkeiten führten zu meinem ersten Nervenzusammenbruch. So was kann man sich kaum vorstellen, ich wusste bislang auch nicht wie das eigentlich abläuft. Heulattacken, Schwindel und Atemnot - jegliche Information wird zu viel...

Und da ein ganz großes Danke an meine Mama, Anna, Markus und Nici. Ohne denen wäre ich jetzt nicht in der Lage dieses Post zu verfassen. Kurzerhand kam Anna gestern zu mir (bzw. zu meinen Eltern) und schaffte es mich zu beruhigen in dem sie einfach nur da war.

Nici hat mich dazu gebracht, dass ich endlich Psychopaxtropfen nehme, gegen die ich mich bislang vehement geweigert habe, weil a) große Abhängigkeit gegeben ist und b) bin ich eigentlich der Meinung, dass die Psyche alles schaffen sollte. Und ja ich geb zu für so einen Nervenzusammenbruch sind diese Psychopharmaka eine richtige Hilfe. Nach einer viertel Stunde entspannt sich das Hirn.

Heute haben mich die drei erst genannten ins AKH begleitet und waren auch einfach voll und ganz für mich da. Nach dem AKH hat mich Markus zu sich geschleppt, Anna und er kochten (ok mehr Markus als Anna) und ich hab mich niedergelegt und erholt. Danke :)))) Nach drei wirklich hundsmiserablen Tagen fühle ich mich jetzt gerade wieder besser und das wäre ohne dem Backup meiner Freunde niemals geglückt!!!!! Danke danke danke...

Bis bald
Eure
Katharina