Mittwoch, 12. Dezember 2012

Wenn die Luft wegbleibt,

ist es ein sehr deutliches Zeichen, dass die Kondition den Tiefststand erreicht hat. So tief, dass dafür wohl kaum mehr eine Untergrenze gibt.

15.18 - Anruf von Mama: "Der Papa steckt im Lift und friert!"

Sofort war meine gefühlte Bewegungsunffähigkeit aufgrund der heutigen sehr anstregenden PEt-CT Untersuchung dahin, mein Couchpotatolfeeling beendet und keine 30 Sekunden später hab ich mich umgezogen gehabt, den Ofen mit meiner darin bruzelnden, selbstgemachten Lasagne ausgeschalten, die Lichter abgedreht und die Wohnung verlassen.

Der Weg von mir zu meinen Eltern ist nicht weit, gerade Mal 700m zu Fuß. Doch leider bergauf. Die Vereinsstiege raufeilend merkte ich, dass ein Sauerstoffzelt bereits notwendig wäre. Keuchend und hektisch suchte ich mein Telefon, um Papa anzurufen und ihm mitzuteilen ich bin in 5min da.

400m weiter bei der Überquerung des Gürtels verfluchte ich bereits jeden Tag sportlicher Inaktivität, denn die Oberschenkeln sendeten kleine brennende Schmerzsignale ans Hirn.

Wohlgemerkt und da bin jetzt im Nachhinein richtig stolz darauf, hab ich es geschafft meinen Papa wahrlich 10 Minuten später zu befreien. Das es nur 10 Minuten gedauert hat, weiß ich aufgrund des Telefonprotokolls, den Just, als die Türen aufgingen rief schon meine auf Nadeln sitzende Mama an, ob es Papa gut geht! Luftringend mit einem Puls, wo wahrscheinlich jeder Pulsmesser schon längst zum Zählen aufgegeben hätte, japste ich ins Telefon mit "ja".

Papa packte mich ins Auto, da er eh schon zu spät für seinen Termin in der Kolingasse war und so beschloss ich meine im Ofen gelassene Lasagne zu vergessen und mich stattdessen jetzt im Cafe Stein mit einer Portion Käsenockerl zu stärken, die aber leider so grauslich schmeckt, dass sie der Kellner auch wieder abtransportieren darf. Jetzt erst realisierte ich auch, dass meine Kleidungswahl ziemlich kunterbunt ausgefallen ist. Braune Hose, schwarze Stiefel, pinkes Flannelhemd, rote Tasche und blaues Häubchen...

Und um noch ein paar Worte zur heutigen Untersuchung zu verlieren: Sie war ziemlich anstrengend. Allein der knurrende und nüchterne Magen trugen nur wenig zur Unterhaltung der 2-Stündigen Untersuchung bei. Außerdem reicht es mir nun wirklich langsam mit den ganzen Giften. Letzte Woche die Chemo, heute wiedermal diese radioaktive Substanz plus dem Kontrastmittel setzen meinem Körper schon ziemlich zu. Außerdem eine Stunde in der engen Röhre mit den Armen über dem Kopf zu verharren war auch wenig spaßig.

Während ich eben alleingelassen im Cafe Stein mein dasein fristete, üperprüfte ich meine Mails und siehe da, mein Chirug hat mir geschrieben. OP Termin am 8.1.2013...

So und für heute ist definitiv genug. Am liebsten sag ich jetzt schon "Wünsche Euch eine gute Nacht!!",

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