Montag, 25. März 2013

Chemotherapie die II.

Am Freitag letzte Woche war es so weit, ich hab den ersten Teil meiner zweiten Chemotherapie erhalten. Die Ereignisse haben sich letzte Woche bei mir dermaßen überschlagen, dass ich selber kaum dazugekommen bin all die Informationen zu verarbeiten.

Langsam der Reihe nach in Bezug auf die Chemotherapie:
Am Freitag, 15.3. wurde ein Kontroll-CT-Bild von Thorax und Abdomen gemacht.
Am Montag, 18.3. wurde ich bereits zur mündlichen Besprechung des Ergebnisses durch die Onkologie eingeladen. Da bestätigten sich auch die schlimmsten Befürchtungen, der Tumor hat sich in die Lungenwand gedrückt, daher auch mein Husten. Das sind keine Lungenmetastasen, sondern es sind die Lymphbahnen in der Lunge betroffen. Also sitzt der Tumor jetzt auch dort. Weitere Informationen gab es noch nicht zum Röngten, da dies nur mündlich mit der Radiologie aufgrund der Dringlichkeit abgeklärt wurde.
Dies führte zum sofortigen Abbruch der Strahlentherapie.
Am Mittwoch, 20.3. erfuhr ich, dass sich doch ein ganz kleiner, aber noch (fast) vernachlässigbarer Herd in der Lunge selbst befindet, umso wichtiger, dass so rasch wie möglich mit der Chemotherapie gestartet wird.
Am Freitag, 22.3. war ich bei meinem Onkologen und wir besprachen die restlichen Schritte - Ablauf der Chemotherapie:
  • Therapietag 1: Avastin, Gemcitabine und Carboplatin (Infusionen)
  • Therapietag 8: Gemcitabine und Carboplatin (Infusionen)
  • Begleittherapie: Fortecortin, Zofran, Emend (Tabletten)
Was heißt das? Diesen Freitag bin ich wieder im AKH und die Chemotherapie beginnt von vorne. Am 5.4. hab ich dann Therapiepause und am Freitag danach wieder die Aufteilung in zwei Gaben. Studien haben schließlich belegt, dass die Therapie zu giftig sei, wenn (vor allem) das Carboplatin auf einmal gegeben wird. Da seien zu viele Patientinnen aufgrund der Therapie gestorben. Daher ist die Aufteilung auf 2x.
Achja, und die Haare verliere ich wieder wegen des Carboplatins.

Insgesamt hat die Chemotherapie am Freitag doch ganze vier Stunden gedauert. Das Carboplatin wird nämlich besonders langsam eingetropft.

Im Großen und Ganzen vertrage ich diese Chemotherapie bislang besser als die TEX. Die Übelkeit habe ich im Griff und auch schwirrt mein Kopf nicht so dermaßen. Die Müdigkeit ist auch soweit erträglich.
Mal sehen, wie es mir ab der zweiten Gabe am Freitag gehen wird.

Dies war ein kurzer Umriss über die neue Chemotherapie.

Was ich aber letzte Woche noch durchleben musste:
Am Sonntag, 17.3.konnte ich nicht mehr essen. Aufgrund der Strahlentherapie hatte sich meine Speiseröhre entzündet und ich hab keine feste Nahrung mehr hinuntergebracht. Es war grauslich. Ich bekam hochkalorische Flüssignahrung (Fortimel), die ich irgendwie herunterwürgte, um nicht zu verhungern.

Außerdem hab ich seit Wochen Schmerzen im Bein, weswegen ich ein Schmerzmittel nach dem anderen nehme. Diese Schmerzen sind noch weitgehend ungeklärt.

Letzte Woche hab ich mich um 40 Jahre gealtert gefühlt: Ein Husten, dass mir so manchmal die Luft wegblieb, unmöglich zu essen und ich konnte kaum gehen. Zumindest hat sich dann im Verlauf der Woche, doch meine Speiseröhre beruhigt und ich kann wieder relativ normal essen (Essig vermeide ich noch).

Trotz all dem, bin ich gerade wirklich guter Hoffnung, dass sich alles wieder zum Guten entwickelt. Die letzte Woche zählt wohl nicht zu wunderschönsten meines Lebens, aber dafür fühle ich mich heute wieder hundertmal besser und lebenslustiger. Keine Ahnung warum, aber ich hab zu dieser Chemotherapie mehr Vertrauen, als zur letzten. Außerdem sind Mama und Sissi gerade für die paar Tage nach der Chemo zu gezogen und ich werde von oben bis unten von Mama verwöhnt. Auch Sissi ist ein perfekter Therapiehund:



Ich wünsche all meinen fleißigen Lesern einen wunderschönen und erfolgreichen Tag!
Alles Liebe
Katharina