Mittwoch, 6. März 2013

Update

Wenn eine gute Freundin anflehend schreibt, dass sie Lesestoff während der Vorlesung Kommunikationsrecht braucht, dann mach ich ihr wohl den Gefallen machen. Schließlich hat gerade sie absolut keinen Unterricht in Kommunikation notwendig, weil dieses wurde ihr in Wiege gelegt ;-)

Seit dieser Woche habe ich die Bestrahlung immer um 7.30 in der Früh, was so viel bedeutet, dass ich schlafwandelnd ins AKH schleiche. 6.15 klingelt der Wecker, 7.00 bin ich am Weg.

Da ich meinen Pünktlichkeitswahn bis jetzt immer noch nicht loswerden konnte, ist meine Ambulanzkarte auch täglich um die bestellte Uhrzeit im Briefschlitz gelandet. Auch heute. Aber wie ich die Ambulanzkarte einwarf, war die große Tür zum Bestrahlungsraum offen und ich sah, dass dort noch niemand war. Alles finster.

Drei Mal sah ich auf die Uhr, ob ich mich denn eh nicht um eine Stunde geirrt hätte und ich vielleicht in meiner morgentlichen Müdigkeit unabsichtlich um 6.30 dort wäre. Da aber noch andere Patienten verdutzt warteten, ging ich davon aus, dass ich nichts versäumt hätte und stellte mich auf eine Wartezeit ein.

Und wer jetzt denkt, dass ich um 7.30 die erste Patientin wäre, der irrt. Eigentlich sind immer schon drei Frauen vor mir. Schließlich musste ich ja dankbar sein, dass ich nicht den Termin um 7.00 bekommen habe, als ich am Freitag leise murrte, dass 7.30 doch etwas früh sei.

Na gut, zurück zum dunklen Kämmerchen. Lärm kam nur aus der Kaffeeküche (diese ist nämlich neben dem Bestrahlungsraum) von drei Personen, welche anscheinend den schuldigen der kaputten Kaffeemaschine ausfindig machen wollten. Kein Wunder - kein Kaffee, keine Bestrahlung.

Eine halbe Stunde später kam endlich ein mir bekanntes Gesicht vom Bestrahlungsteam und rief die erste Patientin auf. Ungefragt hatte sie das Bedürfnis eine Erklärung für die Warterei abzugeben, es seien heute noch zwei weitere Personen aus dem Team krank, wobei eh schon sechs im Krankenstand seien. Sie hat somit beim anderen Bestrahlungsgerät zuerst aushelfen müssen und jetzt sind sie nur zu zweit für das Gerät. Wir sollen uns alle heute auf längere Wartezeiten einstellen. Ein wenig gestresst wirkte sie...

Das ist man wohl eh schon geübt im AKH und so hatte ich meine Bestrahlung erst um 8.30 (obwohl ich gern die eine Stunde länger geschlafen hätte). An sich war die Bestrahlung problemlos und meine Nervosität hab ich auch schon langsam im Griff.

Aber eines sei gesagt, während des Wartens sind mir Gedanken über die Sparmaßnahmen in unserem Gesundheitssystem durch den Kopf gegangen. Und diese sind wirklich eigentlich wirklich eine Schande. Vor allem wenn man die Korruptionsschlagszeilen, verspekulierten Millionen, Staatshilfen usw denkt. Und liebe kommunikationsrechtsschwänzende Freundin, darf ich diesen letzten Absatz hier so posten? ;-)

Alles Liebe
Eure
Katharina