Mittwoch, 15. Mai 2013

Angelina Jolie

Wer hat es nicht gehört? Seit gestern Abend wohl eine der "Sensationsmeldungen" das Angelina Jolie eine totale Masektomie vorgenommen hat, obwohl sie noch nicht an Brustkrebs erkrankt ist. Präventiv sozusagen. Und das deswegen, weil sie den Gendefekt BRCA 1 hat. Somit hat sie ein Risiko von über 80% an Brustkrebs zu erkranken. Nach dieser Operation ist das Risiko auf unter 10% gesunken. 

Prof. Gnant vom Brustgesundzentrum am AKH hat sich klar gegen eine derartig präventive Operation ausgesprochen, dafür aber für eine Intensivierung der Vorsorgeuntersuchungen plädiert. 

Erstens ist aber anzumerken, dass man in Österreich diesen Gentest nicht automatisch von der Krankenkasse gezahlt bekommt. Nur dann, wenn man sich in einer Risikogruppe befindet. Ich habe den Gentest bereits machen lassen (siehe mein Post dazu), da ich an Brustkrebs erkrankt bin. Mein Ergebnis war negativ. Als Folge haben meine Cousinen NICHT die Möglichkeit einen derartigen Test zu machen, weil sie dadurch nicht mehr in die Risikogruppe fallen. 

Zweitens kann ich auch nur wenig bis fast gar nicht nachvollziehen, wie man nicht wissen will, ob man diesen Gendefekt hat oder nicht. Nur ein kleiner Bruchteil (rund 4%) haben diesen Gendefekt. 

Ich finde die Handlung von Angelina Jolie nachvollziehbar - vor allem aus meiner Perspektive. Das Risiko eine Chemotherapie, Bestrahlung und Operation durchmachen zu müssen oder eine präventive Masektomie und sofortigen Brustaufbau zu machen - ganz klar wofür ich mich entscheiden würde, hätte ich nochmals die Wahl. 

Auch ich habe mich damit auseinander setzen müssen, ob ich meine linke Brust entfernen lasse, wenn der Gentest positiv sei. Dieser Gedanke steht natürlich immer noch im Raum, da ich natürlich an sich bereits ein erhöhtes Risiko habe, dass auch die linke Brust erkrankt. Warum ich mich jetzt dagegen entschieden habe ist, weil ich noch die Hoffnung habe in ferner Zukunft einmal selber Kinder zu haben und diese noch mit der gesunden Brust stillen möchte. 

Daher kann ich es nachvollziehen, dass Frauen, die noch einen Kinderwunsch hegen, sich gegen eine präventive Operation entscheiden. Sobald aber die Familienplanung abgeschlossen ist und der Gentest positiv ist, würde ich mich - aus meiner jetzigen Erfahrung heraus - bei einem positiven Gentest für eine derartige OP entscheiden. Natürlich hätte ich dieses Thema vor einem Jahr ganz sicherlich anders kommentiert, da ich die anstrengenden Behandlungen einer Krebstherapie nicht kannte (auch nicht durch meinen Bekanntenkreis). 

Jedenfalls ein diskussionswürdiges Thema... 
Stay healthy, :) 
Eure 
Katharina

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen